Haren. Sichtlich bewegt hat der 45-jährige Marc-André Burgdorf am Freitagabend die ersten Gratulationen nach seiner Wahl zum CDU-Landratskandidaten im Emsland entgegengenommen. In geheimer Wahl gaben dem derzeitigen Kreisrat 251 Christdemoraten (99,2 Prozent) ihre Stimme.
Bei dem Mitgliederparteitag im Saal Hagen in Haren lehnten nur zwei CDU-Mitglieder den Bewerber ab. Zudem gab es zwei Enthaltungen. Die Landratswahl im Emsland findet am 26. Mai 2019 gemeinsam mit der Europawahl statt. Der bisherige Landrat Reinhard Winter (64) verzichtet auf eine erneute Kandidatur.
Im Vorfeld hatten sich die Spitzen der CDU Emsland auf Burgdorf als Bewerber verständigt. Dazu sagte CDU-Emslandvorsitzender Bernd-Carsten Hiebing: „Marc-André Burgdorf hat uns restlos überzeugt.“Über diese Urwahl sollten alle 5000 CDU-Mitglieder im Emsland die Chance erhalten, über den Kandidaten zu entscheiden. Ein Gegenkandidat trat nicht an.
Unser Wunschkandidat
Hiebing wies darauf hin, dass dem „Landrat im Emsland eine besondere Schlüsselposition“ zukomme. Er sei nicht nur höchster Repräsentant des Landkreises und Chef der Kreisverwaltung, sondern auch strategischer Vordenker. Burgdorf (45) wäre beim Amtsantritt erst 47 Jahre als und damit eine „zukunftsfähige und langfristige Lösung“. So dauere die nächste Wahlperiode nur noch sieben statt acht Jahre und die darauffolgende nach der Kommunalverfassung sogar nur noch fünf Jahre. Hiebing wörtlich: „Er ist unser Wunschkandidat.“ Dabei erinnerte der CDU-Chef an das Jahr 2010. Damals wählte die CDU Emsland ebenfalls im Saal Hagen in Haren per Urwahl den damaligen Kreisdezernenten Reinhard Winter zum Kandidaten. Damit habe man schon damals eine „sehr gute Entscheidung“ getroffen.
Ohne Wenn und Aber
In einer 30-minütigen sehr emotionalen Rede, die mehrfach vom Applaus der Mitglieder flankiert wurde, stellte Burgdorf, seit 2012 Kreisrat, beim Landkreis vor. „Als man mich fragte, haben Kopf und Herz mir gesagt. „Ja, ich will emsländischer Landrat werden. Ja, ich bin begeistert, mich für diesen Kreis und seine Menschen ohne Wenn und Aber einzusetzen.“ Er wolle dafür arbeiten, dass die beeindruckende Entwicklung des Emslandes nicht ins Stocken gerät, sondern „wir an der Spitze bleiben“. Ein Garant für den Erfolg sei eine starke CDU, die die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nehme. Die stabile CDU-Mehrheit machen den Landkreis „schlagkräftig und verlässlich“.
Glücklich verheiratet
Persönlich gab der studierte Jurist und Theologe von sich preis, dass er „glücklich mit Ehefrau Nicola verheirat“ ist. „Wir haben zwei Töchter, Clara und Maria.“ Als gebürtiger Westfale sei er im Emsland längst heimisch geworden. Er fühle sich in Meppen-Rühle „pudelwohl“. Dazu passend engagiere er sich im Schützenverein Rühle und fungiert als Vorsitzender des Heimatvereins Meppen.
Mutig und beherzt
Falls die Emsländer ihn am 26. Mai 2019 zum Landrat wählten, sei er überzeugt, dass „ich die fachliche Qualifikation besitze, eine Behörde mit 1.400 Mitarbeitern zu leiten“. Da der Landkreis hervorragend dastehe, sei es sicherlich nicht notwendig, alles umzukrempeln. Allerdings müsse es auch Innovationen geben: „Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass das Emsland satt wird und es gelinde gesagt einfach alles laufen lässt.“ Zum Abschluss seiner Rede appellierte der Christdemokrat an seine Parteimitglieder. „Lassen Sie uns geschlossen, mutig und beherzt die Dinge angehen, traditionsbewusst und Neuem gegenüber offen.“